Hüll­horst kann auf Umweltwärme, Pho­to­voltaik und Bio­masse setzen.

Kli­ma­neu­tral­ität bis 2045 – dieses Ziel ver­fol­gt Bürg­er­meis­ter Michael Kasche — wie viele sein­er Amt­skol­le­gen auch — für die Gemeinde Hüll­horst. Doch wie kann das gelingen?

Erste Ansätze zeigt die Poten­zial­studie zum Aus­bau der Erneuer­baren Energien, die im Rah­men des Kli­maschutz­man­age­ments der Gemeinde beauf­tragt wurde. Sie zeigt auf, wie die Strom- und Wärmev­er­sorgung möglichst auf 100% erneuer­bare Energien umgestellt wer­den kann.

Zu Beginn der Studie sind viele Zahlen zu den Enden­ergie­ver­bräuchen in den Sek­toren „Pri­vate Haushalte“, „Wirtschaft“ (GHD, IND) sowie „Mobil­ität“ und den daraus resul­tieren­den Treib­haus­gase­mis­sio­nen zu lesen. Bei den Enden­ergie­ver­bräuchen ent­fall­en bei den pri­vat­en Haushal­ten 85 % auf die Wärme- und 15% auf die Stromver­sorgung, im Sek­tor Wirtschaft drei Vier­tel auf die Indus­trie (Wärme und Strom) und bei der Mobil­ität ist mit 70 % der Motorisierte Indi­vid­u­alverkehr (MIV) der höch­ste Endenergieverbraucher.

Im Energiemix zeigt sich, dass fast zwei Drit­tel an Energie für die Wärme­bere­it­stel­lung benötigt wer­den, größter Energi­eträger ist Erdgas.

Über­set­zt man die Zahlen in Treib­haus­gase­mis­sio­nen, so ent­standen 2019 83.900 Ton­nen CO2-Äquiv­a­lente. Größter Emit­tent ist die Indus­trie mit 39 %, gefol­gt von den pri­vat­en Haushal­ten (27 %), der Mobil­ität (21 %) und Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (13 %).

Im Ver­gle­ich zu Nor­drhein-West­falen und der Bun­desre­pub­lik liegt Hüll­horst im Enden­ergie­ver­brauch pro Ein­wohn­er (23 MWh) und den Treib­haus­gase­mis­sio­nen je Ein­wohn­er (6,5 t) etwas unter dem Durchschnitt.

Der Aus­bau­s­tand der erneuer­baren Energien zeigt zwar, dass Hüll­horst bei der Energieerzeu­gung aus Bio­masse und bei der Solaren­ergie schon gut aufgestellt ist, aber noch nicht alle Möglichkeit­en aus­geschöpft hat. Laut Studie liegt das größte Poten­zial für die Wärmev­er­sorgung bei der Umweltwärme durch Nutzung von Erd­wärme- und Luftwärmepumpen (225 Gigawattstun­den). Mit dem Aus­bau von Pho­to­voltaik auf Dachflächen und Frei­flächen kämen 115 Gigawattstun­den und 3,5 Gigawattstun­den durch Solarther­mie hinzu. Eine wichtige Energiequelle, vor allem im ländlichen Raum, ist nach wie vor die Bio­masse aus der Land­wirtschaft – so auch für Hüllhorst.

Möchte sich die Gemeinde ab 2045 auss­chließlich mit erneuer­baren Energien ver­sor­gen, bedeutet das im soge­nan­nten Kli­maschutzszenario, bis dahin 140 Gigawattstun­den an erneuer­baren Energien auszubauen. Das entspricht einem Zuwachs um den Fak­tor 3,5.

Um dieses Ziel zu erre­ichen, emp­fiehlt das Papi­er ver­schieden­ste Maß­nah­men. Dabei bilden die Umweltwärme, die Pho­to­voltaik und die Bio­masse die drei wichti­gen Säulen der Energiewende. Ein Fokus liegt auf der Wärmewende, was die Zahlen aus den Enden­ergie­ver­bräuchen deut­lich machen. Als wichtig­ste Ziel­grup­pen kann man die Indus­trie und die pri­vat­en Haushalte iden­ti­fizieren. Für bei­de Grup­pen schlägt das Pla­nungs­büro Bürg­er­in­for­ma­tions- und Öffentlichkeit­skam­pag­nen vor. Auch die Kom­mu­nalver­wal­tung wird in die Ver­ant­wor­tung gezo­gen, in dem sie zum Beispiel kon­tinuier­lich ihre Liegen­schaften mit Pho­to­voltaik aus­baut, ener­getis­che Quartier­skonzepte mit dem Fokus Wärme ini­ti­iert oder alter­na­tive Mobil­ität­sange­bote schafft.

„Im weit­eren Prozess hin zur Kli­ma­neu­tral­ität ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und bei sämtlichen Pro­jek­ten erneuer­bare Energien mit­denken“, wün­scht sich Bürg­er­meis­ter Michael Kasche. Für die Zukun­ft wird sich die Gemeinde über­legen, welche Maß­nah­men aus dem Konzept für Hüll­horst konkretisiert und umge­set­zt wer­den sollen. Dies ist aber auch abhängig von den ver­füg­baren Ressourcen und den geset­zlichen Regelun­gen, die für die Energiewende hof­fentlich bald kom­plett auf „Grün“ stehen.

Hier lesen Sie den kom­plet­ten Bericht:

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