Klimaschutz in Hüllhorst
Konzept für die Energiewende im Kreis
Aktuell existiert noch kein flächendeckendes Teilkonzept für den Ausbau der erneuerbaren Energien oder für die Optimierung vorhandener Anlagen im Kreis.
Die Entwicklung dieses Konzeptes trägt dazu bei, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung zu erhöhen und damit die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. Es schafft eine Basis für den gezielten Ausbau. Das Konzept enthält dabei unter anderem eine umfassende Ist-Stand- und Potenzialanalyse mit Akteursbeteiligung und den Maßnahmenkatalog.
Die Energieträger Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie sowie regenerative Wärme werden einzeln betrachtet und ihre Ausbaupotenziale erfasst.
Mit diesem Projekt wollen wir erreichen, dass
- sich der Anteil der erneuerbaren Energien in der Gemeinde erhöht;
- durch die Reduzierung von fossilen Energieträgern die CO2-Emissionen minimiert werden.
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Konzept für die Energiewende im Kreis
- Potenzialstudie liegt vorvon Julia Bachmann
Hüllhorst kann auf Umweltwärme, Photovoltaik und Biomasse setzen.
Klimaneutralität bis 2045 – dieses Ziel verfolgt Bürgermeister Michael Kasche — wie viele seiner Amtskollegen auch — für die Gemeinde Hüllhorst. Doch wie kann das gelingen?
Erste Ansätze zeigt die Potenzialstudie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, die im Rahmen des Klimaschutzmanagements der Gemeinde beauftragt wurde. Sie zeigt auf, wie die Strom- und Wärmeversorgung möglichst auf 100% erneuerbare Energien umgestellt werden kann.
Zu Beginn der Studie sind viele Zahlen zu den Endenergieverbräuchen in den Sektoren „Private Haushalte“, „Wirtschaft“ (GHD, IND) sowie „Mobilität“ und den daraus resultierenden Treibhausgasemissionen zu lesen. Bei den Endenergieverbräuchen entfallen bei den privaten Haushalten 85 % auf die Wärme- und 15% auf die Stromversorgung, im Sektor Wirtschaft drei Viertel auf die Industrie (Wärme und Strom) und bei der Mobilität ist mit 70 % der Motorisierte Individualverkehr (MIV) der höchste Endenergieverbraucher.
Im Energiemix zeigt sich, dass fast zwei Drittel an Energie für die Wärmebereitstellung benötigt werden, größter Energieträger ist Erdgas.
Übersetzt man die Zahlen in Treibhausgasemissionen, so entstanden 2019 83.900 Tonnen CO2-Äquivalente. Größter Emittent ist die Industrie mit 39 %, gefolgt von den privaten Haushalten (27 %), der Mobilität (21 %) und Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (13 %).
Im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik liegt Hüllhorst im Endenergieverbrauch pro Einwohner (23 MWh) und den Treibhausgasemissionen je Einwohner (6,5 t) etwas unter dem Durchschnitt.
Der Ausbaustand der erneuerbaren Energien zeigt zwar, dass Hüllhorst bei der Energieerzeugung aus Biomasse und bei der Solarenergie schon gut aufgestellt ist, aber noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Laut Studie liegt das größte Potenzial für die Wärmeversorgung bei der Umweltwärme durch Nutzung von Erdwärme- und Luftwärmepumpen (225 Gigawattstunden). Mit dem Ausbau von Photovoltaik auf Dachflächen und Freiflächen kämen 115 Gigawattstunden und 3,5 Gigawattstunden durch Solarthermie hinzu. Eine wichtige Energiequelle, vor allem im ländlichen Raum, ist nach wie vor die Biomasse aus der Landwirtschaft – so auch für Hüllhorst.
Möchte sich die Gemeinde ab 2045 ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgen, bedeutet das im sogenannten Klimaschutzszenario, bis dahin 140 Gigawattstunden an erneuerbaren Energien auszubauen. Das entspricht einem Zuwachs um den Faktor 3,5.
Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt das Papier verschiedenste Maßnahmen. Dabei bilden die Umweltwärme, die Photovoltaik und die Biomasse die drei wichtigen Säulen der Energiewende. Ein Fokus liegt auf der Wärmewende, was die Zahlen aus den Endenergieverbräuchen deutlich machen. Als wichtigste Zielgruppen kann man die Industrie und die privaten Haushalte identifizieren. Für beide Gruppen schlägt das Planungsbüro Bürgerinformations- und Öffentlichkeitskampagnen vor. Auch die Kommunalverwaltung wird in die Verantwortung gezogen, in dem sie zum Beispiel kontinuierlich ihre Liegenschaften mit Photovoltaik ausbaut, energetische Quartierskonzepte mit dem Fokus Wärme initiiert oder alternative Mobilitätsangebote schafft.
„Im weiteren Prozess hin zur Klimaneutralität ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und bei sämtlichen Projekten erneuerbare Energien mitdenken“, wünscht sich Bürgermeister Michael Kasche. Für die Zukunft wird sich die Gemeinde überlegen, welche Maßnahmen aus dem Konzept für Hüllhorst konkretisiert und umgesetzt werden sollen. Dies ist aber auch abhängig von den verfügbaren Ressourcen und den gesetzlichen Regelungen, die für die Energiewende hoffentlich bald komplett auf „Grün“ stehen.
Hier lesen Sie den kompletten Bericht:
- Workshop mit Politik und Verwaltungvon Julia Bachmann
Gestern Abend haben wir mit Vertretern aus der Politik und Verwaltung die Maßnahmenvorschläge für das Konzept zum Ausbau der Erneuerbaren Energien besprochen.
Insgesamt 16 Vorschläge in den vier Maßnahmenfeldern “Erneuerbare Energien in der Kommunalverwaltung”, Bürgerinformation und Öffentlichkeitsarbeit”, “Organisationstrukturen, Kooperation und Vernetzung” sowie “Erfolgskontrolle und Steuerung” wurden vom Planungsbüro Target GmbH erarbeitet und der Runde vorgestellt.
Alle durften an den Thementischen ihre Ideen ergänzen und dann Klebepunkte an die Projektvorschläge verteilen, die ihnen am wichtigsten für die Umsetzung erscheinen. Diese werden dann ins Konzept eingearbeitet und die Maßnahmen mit Prioritäten versehen.
Das Gesamtergebnis wird im nächsten Gemeindeentwicklungs- und Umweltausschuss am 24. November vom Planungsbüro Target GmbH vorgestellt .
- Einladung zu Maßnahmenworkshopsvon Julia Bachmann
Nach den drei Bürgerdialogen im September im Rahmen der Potenzialstudie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Hüllhorst laden wir nun zu zwei Maßnahmenworkshops ein.
Die Studie bildet die strategische Grundlage für die zukünftige Umsetzung im Rahmen der Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde. Herzstück der Studie ist der Maßnahmenkatalog, in dem die Handlungsansätze zur Unterstützung des Ausbaus der erneuerbaren Energien für die Gemeinde konkretisiert werden und das Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre festgelegt wird.
In den Workshops sollen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung aus Hüllhorst Umsetzungsmaßnahmen ausgetauscht und diskutiert werden. Als Grundlage wird ein erster Entwurf eines Maßnahmenkataloges vorgelegt, der im Workshop vorgestellt, diskutiert und um weitere Ideen ergänzt werden soll.
Der Workshop für die Bürgerinnen und Bürger findet am Dienstag, den 11. Oktober, um 18:00 Uhr in der Ilex-Halle der Gesamtschule statt.
Der Workshop für Politik und Verwaltung ist am Mittwoch, den 19. Oktober, um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Löhner Straße 1.
Das Programm sieht wie folgt aus:
- Begrüßung der Teilnehmenden und Einführung in die Veranstaltung — Michael Kasche, Bürgermeister
- Vorstellung des Projektvorhabens Potenzialstudie Erneuerbare Energien — Julia Bachmann, Klimaschutzmanagerin
- Vorstellung der Ergebnisse der Potenzialstudie — Andreas Steege, Target GmbH
- Vorstellung des Entwurfes des Maßnahmenkataloges — Andreas Steege, Target GmbH
- Austausch, Diskussion, Ergänzungen des Kataloges — Moderation: Andreas Steege, Target GmbH
- Priorisierung der Maßnahmen durch die Workshop-Teilnehmer (nur für den Workshop mit der Politik und Verwaltung)
- Abschluss der Veranstaltung, Ausblick und nächste Schritte
Für den Workshop am 19. Oktober wird um Anmeldung bei Klimaschutzmanagerin Julia Bachmann per E‑Mail oder telefonisch gebeten.
- 1. Bürgerdialog gut besuchtvon Julia Bachmann
Gelungener Auftakt der Bürgerdialog-Reihe zur Potenzialstudie für den Ausbau der erneuerbaren Energien
25 Bürgerinnen und Bürger folgten den drei Kurzvorträgen zu regenerativen Energiequellen im Wohngebäude von Energieberaterin Kerstin Pahnke gestern Abend in der Ilex-Halle.
Im Anschluss wurde fachlich diskutiert und auch einige Ideen für das Klimaschutzmanagement gesammelt. So zum Beispiel schlug ein Bürger aus Rödinghausen vor, eine Plattform zu schaffen, bei der sich Bürger über eigene energetische Sanierungsprojekte austauschen können. Die Idee eines “Stammtisches” war geboren.
- Einladung zum Bürgerdialog Klimaschutzvon Julia Bachmann
Die Gemeinde Hüllhorst lässt derzeit eine Studie zur Erschließung der Potenziale für erneuerbare Energien im Gemeindegebiet erarbeiten. Die Studie ist ein Baustein der Klimaschutzaktivitäten in der Gemeinde und hat zum Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Gemeinde zu unterstützen und zu forcieren.
Im Rahmen des Projektes finden drei Bürgerveranstaltungen zu unterschiedlichen Themenstellungen statt, um gezielt zu informieren sowie um Anregungen und Ideen für das Klimaschutzmanagement aufzunehmen.
Veranstaltung 1: Regenerative Energieerzeugung in privaten Wohngebäuden
Donnerstag, 15. September 2022 von 18:00 — 20:00 Uhr in der Ilex-Halle der Gesamtschule
In dieser Veranstaltung geht es um die Wärmeversorgung in privaten Wohngebäuden: Welche Heizungs- und Anlagentechnik ist klimaneutral, regenerativ und dennoch erschwinglich? Die Veranstaltung liefert einen aktuellen Überblick über die Möglichkeiten regenerativer Wärmeerzeugung in Wohngebäuden.
- Begrüßung durch die Gemeinde Hüllhorst
- Einführung in die Veranstaltung: Ausbaupotenziale für erneuerbare Energien in Hüllhorst (Andreas Steege, target GmbH)
Frau Dipl.-Ing. Architektin Kerstin Pahnke von der Energieberatung der Verbraucherzentrale im Kreis Minden-Lübbecke referiert zu folgenden Themen:
- Energiekonzepte für Wohngebäude — was ist dabei zu beachten?
- Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung im Überblick
- Solarstrom vom eigenen Dach
- Beratungsangebote und Förderprogramme
Anschließend Austausch und Diskussion zu Handlungsansätzen zum Klimaschutz in Hüllhorst (Moderation: target GmbH)
Veranstaltung 2: Ausbau der Elektromobilität — ein Baustein der Energiewende
Dienstag, 20. September von 18:00 — 20:00 Uhr in der Ilex-Halle der Gesamtschule
- Begrüßung durch die Gemeinde Hüllhorst
- Einführung in die Veranstaltung: Ausbaupotenziale für erneuerbare Energien in Hüllhorst (Andreas Steege, target GmbH)
- Elektromobilität im Alltag (Julia Maulhardt, Beraterin für Elektromobilität)
- Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur: Anforderungen und Hilfestellungen (Johannes Geers, Westenergie)
- Beratungsangebote und Förderprogramme im Überblick (Julia Maulhardt, Beraterin für Elektromobilität)
Anschließend Austausch und Diskussion zu Handlungsansätzen zum Klimaschutz in Hüllhorst (Moderation: target GmbH)
Veranstaltung 3: Bürgerenergieanlagen — Möglichkeiten der Beteiligung an der Energiewende
Mittwoch, 21. September 2022 von 18:00 — 20:00 Uhr in der Ilex-Halle der Gesamtschule
- Begrüßung durch die Gemeinde Hüllhorst
- Einführung in die Veranstaltung: Ausbaupotenziale für erneuerbare Energien in Hüllhorst (Andreas Steege, target GmbH)
- Regionale Wertschöpfung und Klimaschutz: Praxisbeispiele der Friedensfördernden Energiegenossenschaft Herford eG (Horst Quernheim, FEGH eG)
- Sonnenstrom der Hüllhorst Solar GbR (Volksbank Schnathorst, angefragt)
Anschließend Austausch und Diskussion zu Handlungsansätzen zum Klimaschutz in Hüllhorst (Moderation: target GmbH)
Bild: Gerd Altmann, Pixabay
- Planungsbüro startet mit Konzeptvon Julia Bachmann
Das Planungsbüro Target GmbH aus Hameln wird mit uns die Potenzialstudie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien durchführen.
Ein Auftaktgespräch fand bereits im Mai statt, wo uns noch einmal der gesamte Prozess und das Vorgehen persönlich vorgestellt wurde. Nun erstellt das Büro im ersten Schritt unsere Treibhausgasbilanz, aus der sich dann die Potenziale und Maßnahmen ableiten.
Zu solch einem Projekt gehört auch immer eine Bürgerbeteiligung, hier in Form von Workshops und Fachveranstaltungen. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Termine sind wie folgt:
- 03.08.22: Workshop “Methoden zur Ermittlung der Potenziale für Erneuerbare Energien” für Klimaschutzmanager*innen, Mitarbeitenden aus den entsprechenden Ämtern oder Fachbereichen der kreisangehörigen Kommunen sowie für lokale Energieversorgungsunternehmen;
- Dienstag, 09.08.22: Fachveranstaltung “Kommunale Wärmeplanung” für Verwaltung und Politik, Hüllhorst;
- Donnerstag, 15.09.22, 18:00 Uhr, Ilex-Halle: Bürgerdialog Klimaschutz “Regenerative Energieerzeugung in privaten Wohngebäuden”;
- Dienstag, 20.09.22, 18:00 Uhr, Ilex-Halle: Bürgerdialog Klimaschutz “Ausbau der Elektro-Mobilität — ein Baustein der Energiewende”;
- Mittwoch, 21.09.22, 18:00 Uhr, Ilex-Halle: Bürgerdialog Klimaschutz “Bürgerenergieanlagen — Möglichkeiten der Beteiligung an der Energiewende”.
Am 25.08. stellt das Planungsbüro die Treibhausgasbilanz sowie die Veranstaltungen im Gemeinde- und Entwicklungsausschuss vor, im selbigen Ausschuss dann die gesamte Potenzialstudie mit den erarbeiteten Maßnahmen am 24.11. Dazwischen findet noch ein Maßnahmenworkshop für die Politik und Verwaltung statt. Zum vorläufigen Abschluss wird die Studie dann dem Gemeinderat am 14.12. präsentiert.
Die Programme werden in Kürze hier veröffentlicht.
Bild: Pixabay.com
- Konzept zum Ausbau der Erneuerbaren Energien vom Rat unterstütztvon Julia Bachmann
Laut Maßnahmenkatalog des Integrierten Klimaschutzkonzeptes soll ein Konzept zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und zur Optimierung der vorhandenen Anlagen für den gesamten Kreis erstellt werden.
Da eine Konzepterstellung momentan weder auf der Agenda der Kreisverwaltung noch auf der der angehörigen anderen Kommunen steht, werden wir ein Konzept zunächst nur für unsere Gemeinde erstellen lassen.
Dieses Vorhaben findet auch Unterstützung bei der Politik, denn erst am 22.06. hat die CDU-Fraktion einen Antrag für ein solches Konzept eingebracht, welcher am nächsten Tag vom Gemeinderat angenommen wurde.
Nun wird die Gemeindeverwaltung in den nächsten Wochen und Monaten die Erstellung des Konzeptes vorbereiten.